Leistungsangebot Endometriose
Endometriose
Endometriose ist eine der häufigsten Erkrankungen der Frau. Sie ist zwar als gutartig zu bewerten, bleibt aber häufig unbeachtet oder lange Zeit unerkannt. Mit der richtigen Diagnostik kann betroffenen Frauen ein langer Leidensweg erspart bleiben.
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Spital Herisau
Sekretariat Frauenklinik
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Ursachen
Die Ursachen für eine Endometriose sind bisher noch nicht abschliessend erforscht. Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren dazu beitragen können, einschliesslich genetischer Veranlagung, hormoneller Dysregulation, Immunsystemstörungen und anatomischer Anomalien. Einige Studien legen auch nahe, dass Umwelteinflüsse und Lebensstilfaktoren wie eine hohe Körperfettmasse, Rauchen und chronischer Stress eine Rolle spielen können. Es wird angenommen, dass diese Faktoren dazu führen, dass Gebärmutterschleimhautzellen ausserhalb der Gebärmutter wachsen und sich im Körper ausbreiten können.
Symptome
Unter den drei grossen Überschriften «Schmerz», ungewollte «Kinderlosigkeit» und «Organdestruktion», können die teilweise sehr unterschiedlichen Symptome der Endometrioseerkrankung zusammengefasst werden.
Starke Schmerzen, die bereits in früher Jugend beginnen und im sozialen Umfeld wiederholt als normal eingestuft werden, machen es den jungen Frauen schwer, eine normale Sozialisation zu durchlaufen. Immer wieder auftretende Schmerzen sollten keine Normalität sein, die zum «Frausein», zur Entwicklung der Weiblichkeit gehört, auch wenn dies von der vertrauten Umgebung oft als Normalität tradiert wird und manchmal auch von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt unterstützt wird. Für viele junge heranwachsende Frauen ist somit eine Orientierung oder Hilfe zur Selbsthilfe nicht erreichbar und kann zu einem chronischen Schmerzpersönlichkeitsprofil führen.
Diagnose
Mit der richtigen Diagnostik kann betroffenen Frauen ein langer Leidensweg erspart bleiben.
Die Verzögerung der Diagnose kann zwischen sieben und zehn Jahren andauern. Die Differenzierung von Schmerzen braucht Zeit und Aufmerksamkeit. Insbesondere, wenn multimodale Konzepte nicht greifen und es zu regelmässigen Fehlzeiten in Ausbildung und bei der Arbeit, zum Beispiel mit Bettlägrigkeit, kommt, wenn die Einnahme von Analgetika über lange Zeiträume selbstverständlich erfolgt oder gar nicht zum Erfolg führt, wenn unter einem Ovulationshemmer es zu schmerzhaften Abbruchblutungen oder abnormen Blutungsmustern kommt. Dies sollte als dringender Hinweis auf eine manifeste Endometrioseerkrankung gewertet werden, die eine dem Alter, der Lebenssituation und den Wünschen der Patientin angemessene und differenzierte Diagnostik zur Folge haben sollte.
Schmerzen sind in der ersten bis zweiten Lebensdekade und dann wieder in der Lebensphase nach der abgeschlossenen Familienplanung führend in der Bedeutung für die Patientin. In der dritten Lebensdekade steht meist die ungewollte Kinderlosigkeit im Mittelpunkt des Beschwerdebildes, oft schon kombiniert mit einer Organdestruktion, wenn die Blase, der Darm, der Harnleiter, das hintere Scheidengewölbe oder die Gebärmutter mit betroffen sind. Die Ausdehnung der Endometriose auf die Eierstöcke und die Eileiter können ebenfalls, wie auch die Erkrankung am Bauchfell, ein Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit sein.
Neben der differenzierten Anamnese und der sorgfältigen gynäkologischen Untersuchung ist die Sonographie ein wichtiger Baustein in der bildgebenden Diagnostik. Weitere Untersuchungen wie die Kernspintomographie, unterschiedliche endoskopische Verfahren und allen voran die Bauchspiegelung können notwendig werden, um das Ausmass der Erkrankung zu erfassen. Die diagnostische Bauchspiegelung ermöglicht eine feingewebliche Bestätigung der Endometriose durch den Pathologen, die wenn möglich angestrebt werden sollte. Der Vorteil des minimal-invasiven Vorgehens ist, dass meist eine entsprechende operative Therapie mit der Diagnostik bereits eingeleitet werden kann.
Die Aufklärung und der Informationsaustausch auf Augenhöhe mit der Patientin ist im Vorfeld eines Eingriffes von grösster Bedeutung, um die Wünsche und die aktuelle Lebenssituation entsprechend berücksichtigen zu können, insbesondere da bei Kinderwunsch ein Organerhalt mit Kompromissen im Hinblick auf die Radikalität der operativen Behandlung und den weiteren Verlauf der Erkrankung wichtig ist.
Behandlung
Eine Endometriose kann nicht vollständig geheilt werden, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt. Allerdings können verschiedene Behandlungsmethoden helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen in der Regel eine Kombination aus medikamentöser Therapie und chirurgischen Eingriffen. Hormonelle Therapien können das Wachstum des Endometriumgewebes reduzieren und Schmerzen reduzieren. Bei starken Schmerzen oder Komplikationen kann auch eine Operation erforderlich sein, bei der das abnormale Gewebe entfernt wird.