Eine stoffgebundene Abhängigkeit bezieht sich auf die Abhängigkeit von einer bestimmten Substanz, wie zum Beispiel Alkohol, Nikotin oder Drogen. Diese Substanzen verändern die Chemie im Gehirn und haben einen direkten Einfluss auf das Belohnungssystem, wodurch ein Verlangen nach der Substanz entsteht.
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Psychiatrisches Zentrum AR
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9100 Herisau
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Die Ursachen für stoffgebundene Abhängigkeit sind vielfältig und können sowohl genetische, psychologische als auch soziale Faktoren umfassen.
Genetische Faktoren spielen eine Rolle, da bestimmte Menschen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für eine Abhängigkeit sind als andere. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sie zwangsläufig abhängig werden, sondern dass sie ein höheres Risiko haben, suchtabhängig zu werden, wenn sie stoffgebundenen Substanzen ausgesetzt sind.
Psychologische Faktoren wie niedriges Selbstwertgefühl, Unzufriedenheit, Stress oder psychische Störungen können das Verlangen nach einer stoffgebundenen Substanz verstärken. Menschen nutzen die Substanz möglicherweise als Bewältigungsmechanismus, um mit negativen Emotionen oder Schwierigkeiten umzugehen.
Symptome
Die Symptome einer stoffgebundenen Abhängigkeit können je nach der Art der Substanz variieren. Hier sind einige allgemeine Anzeichen:
Toleranz: Die Substanz muss in zunehmend grösseren Mengen eingenommen werden, um denselben Effekt zu erzielen.
Entzugssymptome: Wenn die Substanz plötzlich abgesetzt wird oder die Dosis reduziert wird, treten unangenehme körperliche oder psychische Symptome auf, wie beispielsweise Schweissausbrüche, Zittern, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Angst oder Depression.
Verlust der Kontrolle: Die Person hat Schwierigkeiten, die Verwendung der Substanz unter Kontrolle zu halten und verwendet sie weiterhin trotz negativer Konsequenzen für die Gesundheit, Beziehungen, Arbeit oder Finanzen.
Vernachlässigung anderer Aktivitäten: Die Verwendung der Substanz steht im Mittelpunkt des Lebens, wodurch andere Interessen und Verpflichtungen vernachlässigt werden.
Unfähigkeit, ohne Substanz zu funktionieren: Die Person ist nicht in der Lage, ihren Alltag ohne die Substanz zu bewältigen und entwickelt eine Abhängigkeit davon, um sich normal zu fühlen oder ihre Probleme zu bewältigen.
Vernachlässigung sozialer Kontakte: Die Person zieht sich von Familie und Freunden zurück und isoliert sich zunehmend.
Diagnose
Um eine stoffgebundene Abhängigkeit zu diagnostizieren, sucht eine Fachperson nach verschiedenen Anzeichen und Symptomen, einschließlich des Verhaltensmusters und der emotionalen Veränderungen, die mit dem Substanzmissbrauch einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel der Konsum der Substanz in größeren Mengen oder über einen längeren Zeitraum, das Scheitern beim Versuch, den Konsum einzuschränken oder zu kontrollieren, das Auftreten von Entzugserscheinungen, wenn die Substanz nicht konsumiert wird, sowie das Vernachlässigen anderer wichtiger Lebensbereiche aufgrund des Substanzkonsums.
Behandlung
Die Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit erfolgt in der Regel in einer spezialisierten Suchtklinik oder einer Suchtambulanz. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden.