Burnout

Als Ursachen für ein Burnout gelten Situationen einer erhöhten Belastung (v.a. Zeitdruck), die das Individuum zunehmend nicht mehr bewältigen kann. Neben den externen Faktoren wie erhöhte Belastung, aber auch unklare Verantwortlichkeiten und Organisationsstrukturen sind auch persönliche Eigenschaften, wie hoher Leistungsanspruch, grosse Verantwortlichkeit und perfektionistische Einsatzbereitschaft mit einer parallelen Vernachlässigung der eigener Bedürfnisse Faktoren, die an der Entwicklung eines Burnout beteiligt sind. Aber auch durch private belastende Lebensumstände kann es zum Burnout kommen, beispielsweise durch andauernde Überforderung mit den Kindern bei fehlender Unterstützung.

Die Symptome für das Burnout entwickeln sich schleichend, oft über Wochen und Monate. Betroffene fühlen sich zunehmend erschöpft, die Freude an der Arbeit und/oder Freizeitbeschäftigungen lässt nach, wodurch auch die Leistungsfähigkeit und Kreativität eingeschränkt wird. Aufgaben, die früher problemlos erledigt werden konnten, sind mit zunehmend grosser Anstrengung verbunden. Auch soziale Interaktionen lassen nach und laufen oft auf eine erhöhte Reizbarkeit hinaus. Eines der Hauptmerkmale beim Burnout ist dabei, dass es sich um länger anhaltende Symptome handelt.

Im weiteren Verlauf des Burnout-Prozesses können sich Schlafstörungen und/oder physische Symptome, etwa Kopf- und Gliederschmerzen entwickeln. Der Burnout-Prozess wird zudem von ängstlichen und depressiven Symptomes begleitet, die letztlich auch in die Entwicklung einer voll ausgebildeten Angststörung und/oder Depression münden können. Viele der Burnout-Symptome sind dabei Warnsignale des Körpers, der überlastet ist und gewissermassen zu streiken beginnt.

Ein Burnout wird diagnostiziert, indem mit einem persönlichen Gespräch die Symptomatik und der bisherige Verlauf erhoben und mit den Kriterien für eine Burnout-Erkrankung abgeglichen wird. Zur Diagnosestellung werden zudem Burnout-spezifische Fragebögen herangezogen. Mögliche weitere Erkrankungen, die einen Burnout-Prozess einleiten und unterhalten können, wie andere psychische und insbesondere physische Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden.

Die Behandlung eines Burnout ist -falls keine schwereren depressiven Symptome oder ausgeprägte Schlafstörungen vorliegen- primär psychotherapeutisch und arbeitspsychologisch. Neben der Einstellung und den Copingstrategien der Patientin oder des Patienten zu den für sie/ihn spezifischen Belastungen, die in der Psychotherapie bearbeitet werden, werden auch die Organisationsstrukturen am Arbeitsplatz oder auch in der Familie analysiert und wenn möglich (gemeinsam mit dem Arbeitgeber) zu korrigieren versucht

Liegen bereits mittelgradige depressive Symptome oder eine Angststörung vor, werden diese entsprechend der Behandlungsempfehlungen therapiert. Hier, wie auch bei Schlafstörungen, kann neben der Psychotherapie eine medikamentöse Behandlung indiziert sein.

Ein zusätzlich wichtiger Aspekt der Behandlung ist, dass die betroffene Person lernt Ruhe- und Erholungsphasen, ggf. mit Genuss für sich selbst zu finden und in den (meist stressigen) Alltag zu integrieren.