Chronische Schmerzen

Die Ursachen für chronische Schmerzen können vielfältig sein und hängen häufig von der zugrunde liegenden Erkrankung oder Verletzung ab. Mögliche Ursachen sind:

• Entzündungen: Chronische Entzündungsprozesse wie Arthritis, Rheuma oder entzündliche Darmerkrankungen können Schmerzen verursachen.
• Verletzungen: Unbehandelte oder nicht richtig verheilte Verletzungen, wie beispielsweise Brüche, Bandscheibenvorfälle oder Muskelzerrungen, können zu chronischen Schmerzen führen.
• Nervenschädigungen: Nervenschäden, z.B. durch diabetische Neuropathie oder Nervenkompressionssyndrome wie das Karpaltunnelsyndrom, können chronische Schmerzen verursachen.
• Muskelverspannungen: Chronische Muskelverspannungen oder muskuläre Dysfunktionen können Schmerzen im betroffenen Bereich verursachen.
• Fibromyalgie: Eine Erkrankung, bei der es zu generalisierten Muskelschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen kommt, ohne dass eine eindeutige körperliche Ursache vorliegt.
• Psychische Faktoren: Chronische Schmerzen können auch durch psychische Faktoren wie Stress, Angststörungen oder Depressionen verstärkt werden. Diese können die Schmerzwahrnehmung beeinflussen und zu einer chronischen Schmerzstörung führen.

Die Symptome für chronische Schmerzen können vielfältig sein und variieren je nach Art und Ursache der Schmerzen. Einige häufige Symptome sind:

• Kontinuierliche oder wiederkehrende Schmerzen, die länger als drei bis sechs Monate anhalten
• Stechende, ziehende, dumpfe oder pochende Schmerzen
• Schmerzen, die sich auf verschiedene Körperregionen ausbreiten können
• Einschränkung der Beweglichkeit und Funktion des betroffenen Bereichs
• Müdigkeit und Erschöpfung
• Schlafstörungen
• Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
• Angst und Depression
• Veränderungen der kognitiven Funktionen (z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme)
• Verminderte Lebensqualität und soziale Isolation aufgrund der Schmerzen

In den meisten Fällen beginnt die Diagnose mit einer ausführlichen Anamnese, um Art, Intensität, Dauer und Lokalisation der Schmerzen zu identifizieren. Nach der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die betroffenen Bereiche auf mögliche äussere Anzeichen von Schmerzen untersucht. Die Reflexe, Bewegungsfähigkeit und Druckschmerzempfindlichkeit können geprüft werden.

Im weiteren Verlauf können bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRI oder CT eingesetzt werden, um mögliche strukturelle Schäden, Entzündungen oder andere Ursachen für die Schmerzen zu identifizieren. Laboruntersuchungen können ebenfalls helfen, mögliche Entzündungsprozesse oder andere körperliche Veränderungen zu erkennen, die mit den Schmerzen zusammenhängen könnten.

Chronische Schmerzen werden in der Regel durch eine multidisziplinäre Herangehensweise behandelt, da sie oft verschiedene physische und psychische Komponenten haben. Zunächst ist es wichtig, die genaue Ursache der Schmerzen zu identifizieren, um eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Eine nicht-medikamentöse Behandlung beinhaltet oft physikalische Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Osteopathie, um die Funktion des Körpers zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Hierbei können verschiedene Techniken wie Massagen, Bewegungsübungen oder Anwendungen von Wärme oder Kälte angewendet werden. Medikamentöse Therapien können eingesetzt werden, um Schmerzen zu kontrollieren oder Nebeneffekte wie Angst oder Depression zu behandeln.

Falls diese konservativen Massnahmen nicht ausreichend sind, können invasive Verfahren wie Nervenblockaden, Injektionen oder Operationen in Betracht gezogen werden, um die Schmerzen gezielt zu behandeln.