Rückblick 18. Appenzeller Suchtsymposium, 28. September 2023

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Rückblick 18. Appenzeller Suchtsymposium, 28. September 2023

Am 28. September 2023 durften wir das mittlerweile 18. Appenzeller Suchtsymposium in Herisau durchführen. Der Anlass überzeugte auch in diesem Jahr wieder durch informative Gastreferate und einem regen Austausch aller Anwesenden. Die beiden Fachreferate rund um Substanzabhängigkeiten im Alter sowie die Behandlungs- und Betreuungsmethoden in solchen Fällen stiessen auf grossen Anklang. Dieter Welz, Dipl. Psych., Dipl. Arzt sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, fokussierte sich in seinem Referat besonders auf Alkohol- und Benzodiazepinabhängigkeit. Er begann seine Ausführungen mit der natürlichen Entwicklung des menschlichen Körpers, und wie der tägliche risikoreiche Alkoholkonsum besonders nach dem Erreichen des Rentenalters zunimmt: 7,11 % der Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren weisen einen chronisch-risikoreichen Alkoholkonsum auf. Dabei sei gerade der Alterungsprozess der Leber mit den zunehmenden Jahren eine stetig wachsende und ausschlaggebende Schwachstelle, welche entsprechend anfällig ist. Anhand einiger Beispiele erklärte Welz in diesem Kontext diverse mögliche Messmethoden, so etwa den Child-Pugh-Score, um das Stadium der Leberzirrhose einzuteilen. In den weiteren Teilen seines Referats ging er auf eine Vielzahl an Therapien und Behandlungsmethoden ein, welche für alkohol- oder benzodiazepinabhängige Patientinnen und Patienten massschlaggebend zu einer Rehabilitierung beitragen können – darunter Pharmakotherapien, Psychotherapien und Stationäre Behandlungen. Im Anschluss übernahm PD Dr. med. Marc Vogel, Chefarzt im Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen in Basel das Wort. Er ergänzte mit seinem Referat über die adäquate Behandlung und Betreuung älterer suchtkranker Menschen die Themenfokusse seines Vorredners Dieter Welz gekonnt. Auch Vogel teilte seine Erfahrungen mit den zahlreichen Gästen und legte einen seiner Schwerpunkte dabei auf die vielen verschiedenen Suchtsubstanzen. So ging er vertieft auf die Parallelen sowie eben auch Unterschiede verschiedener Drogenmittel wie Cannabis und Kokain ein, und wie diese sich im hohen Alter stärker auswirken. Auch das Thema des Rauchens und die damit verbundene Lebenserwartung fand nicht bloss Erwähnung in Dr. Vogels Referat, sondern wurde auch mit einem Fallbeispiel untermauert. In diesem schilderte er etwa, dass die Lebenserwartung bereits dann verbessert werden könne, wenn man die Patientin oder den Patienten nur schon zur Umstellung auf eine vergleichsweise weniger schädliche Alternative überreden kann – in diesem Fallbeispiel etwa E-Zigaretten. Zum Abschluss seiner Präsentation ging Dr. Vogel auf ethischen Fragestellungen rund um das Thema Sucht im Alter ein. Nach den Referaten und Fragerunden wurde das Suchtsymposium mit einem gemütlichen Austausch im Restaurant „Rägäbogä“ fortgeführt, begleitet von einem vom hauseigenen Gastronomieteam offerierten Apéro-Riche und einem kulinarischen Angebot in entsprechend vielseitiger Variation und Dekoration.

28. September 2023

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