«Organspende/Transplantation – freiwillig oder Pflicht?» Öffentlicher Vortrag am 20. März 2024

Die erste erfolgreiche Nierentransplantation von Mensch zu Mensch wurde an eineiigen Zwillingen bereits 1954 in Boston USA durchgeführt. Dank Forschung und zunehmender Kenntnisse in der Behandlung der Immunreaktion sind Organübertragungen von Mensch zu Mensch inzwischen zur Routine geworden. Durch Fortschritte in der Beherrschung der Abstossungsreaktion liegt die 10 Jahres-Transplantatüberlebenszeit für Herz, Leber, Lunge und Niere zwischen 50 % und 85 % mit dem besten Langzeitergebnis für die Nierentransplantation.

Zunahme an Organspenden gewünscht

Organtransplantationen sind hierzulande sicher und mit zunehmender Beherrschung allfälliger Abstossungsreaktionen auch langfristig erfolgreich. Das grösste Problem in der Transplantationsmedizin stellt die immer grösser werdende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage dar. Die aktuelle Warteliste in der Schweiz zeigt etwa 1500 auf eine Organspende wartende Empfänger (mit steigender Tendenz) bei auf der anderen Seite etwa 500 durchgeführten Transplantationen im Jahresdurchschnitt (stagnierend). Kann die Nierenfunktion langfristig durch verschiedenste Dialyseverfahren ersetzt respektive überbrückt werden, so hat der Organmangel für Herz-, Leber- und Lungenkranke nicht selten fatale Folgen. Wünschenswert ist deshalb eine Zunahme der freiwilligen Organspenden. Das Schweizer Volk hatte sich am 15. Mai 2022 bei einer Abstimmung für die Widerspruchslösung ausgesprochen, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt. Die Widerspruchslösung erlaubt die Organentnahme bei Verstorbenen, es sei denn, es liegt ein aktiver Widerspruch seitens Verstorbenem (Spenderausweis) oder Angehörigen vor. Man verspricht sich hiervon eine Zunahme dringend benötigter Organspenden.

Dr. Nagel geht in seinem Vortrag vertieft auf das Thema Organspende ein und erklärt auch die Widerspruchslösung im Detail. Im Anschluss an seine Ausführungen beantwortet e Fragen aus dem Publikum.